Der Spielfilm Der Rat der Götter (DDR 1950, R: Kurt Maetzig)
1933 bahnen die Chefs eines großen deutschen Chemiekonzerns Hitler den Weg an die Macht, so beginnt die Handlung des Spielfilms Der Rat der Götter über die Geschichte der I.G. Farben. Der Film folgt ganz der kommunistischen Faschismustheorie. Hitler ist hier vor allem eines: eine Kreatur des Kapitals. So läuft die Geschichte weiter: Während die Direktoren die deutsche Aufrüstung unterstützen, pflegen sie weiterhin das Geschäft mit der US-amerikanischen Standard Oil, um den Weltmarkt gemeinsam zu beherrschen. Einige Direktoren machen nun Karriere bei den Nazis, während Ingenieur Dr. Scholz, aus einer Arbeiterfamilie stammend, nichts als den wissenschaftlichen Fortschritt im Auge hat. Seine Entdeckungen im Bereich der so genannten „Hydrazin“-Forschung ermöglichen die Entwicklung eines neuen Giftgases. Vater Karl warnt seinen Sohn vor den Folgen dieser Produktion, doch Dr. Scholz will nicht wahrhaben, was er sieht. Der Chemiekonzern liefert das Gift kistenweise nach Auschwitz. Erst das Kriegsende öffnet Scholz die Augen. Nun wird er von den Alliierten mit der Wiederaufnahme der zivilen Produktion betraut, während die Direktoren und Vorstandsmitglieder im Nürnberger Prozess gegen I.G. Farben vor Gericht stehen. Doch der Prozess ist eine Farce, wie der Film mit seinen satirisch überzeichnenden Mitteln deutlich machen soll. Von dem tatsächlichen Ernst der Nürnberger Ankläger bleibt dabei nicht viel übrig. Schließlich übernehmen die alten Eliten im Werk, von den amerikanischen Freunden von einst unterstützt, wieder die Macht und beginnen damit, erneut Sprengstoff für den nächsten Krieg zu produzieren. Da kommt es zu einer heftigen Explosion im Werk, die zahlreiche Todesopfer fordert. Diesmal lassen sich die Arbeiter nicht mehr täuschen. Ihre Demonstration geht über in Wochenschauaufnahmen von Massenaufmärschen, die das „Weltfriedenslager“ des Warschauer Pakts gegen die Aggression aus dem Westen verteidigen.
(HL)