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Memorial

Der Wollheim-Pavillon, mit Norbert Wollheims Häftlingsnummer bezeichnet, auf dem Gelände 'des I.G. Farben-Hauses'© Jessica Schäfer
Der Wollheim-Pavillon, mit Norbert Wollheims Häftlingsnummer bezeichnet, auf dem Gelände
des I.G. Farben-Hauses
© Jessica Schäfer
Fototafeln im Park des I.G. Farben-Hauses
'© Jessica Schäfer
Fototafeln im Park des I.G. Farben-Hauses
© Jessica Schäfer
Fototafel Norbert Wollheims (Fotomontage: Heiner Blum)
'© Fritz Bauer Institut
Fototafel Norbert Wollheims (Fotomontage: Heiner Blum)
© Fritz Bauer Institut

„Wir sind gerettet, aber wir sind nicht befreit.“

Norbert Wollheim, 26. August 1945

 

Das Norbert Wollheim Memorial ist benannt nach Norbert Wollheim (1913–1998), Überlebender des Konzentrationslagers Buna/Monowitz. Er musste für die I.G. Farben Zwangsarbeit auf der Baustelle in Auschwitz leisten. 1951 verklagte er den Konzern in einem Musterprozess auf Entschädigung. Das Wollheim Memorial verbindet das Gedenken an die Opfer von Buna/Monowitz mit Informationen über die Geschichte ihrer Verfolgung und Entschädigung.

 

Ort des Norbert Wollheim Memorial ist das I.G. Farben-Haus, heute Sitz der geistes- und kulturwissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hier, am ehemaligen Hauptsitz eines der größten Chemiekonzerne der Welt, weisen Fotografien im Park den Weg zu einem kleinen Pavillon am Rand des Geländes. Die Fotografien, Portraits junger Menschen, späterer Häftlinge im KZ Buna/Monowitz, illustrieren jüdischen Alltag vor dem Holocaust und zeugen von vernichteten Lebenswelten. Über der Tür des Pavillons ist eine Nummer angebracht: 107 984, die Häftlingsnummer Norbert Wollheims. Im Inneren sehen die Besucher/innen eine Wandinschrift und zwei Bildschirme. In 24 Videointerviews erzählen Überlebende des KZ Buna/Monowitz von ihrer Kindheit und Jugend an unterschiedlichen Orten Europas, von ihrer Deportation, von der Lagerhaft und  ihrem Leben nach dem Holocaust. Eine zweisprachige Website mit einführenden und vertiefenden Texten, Bildern und Dokumenten ermöglicht die Kontextualisierung dieser Berichte. Historische Informationen und Dokumente zu den I.G. Farben, ihrem KZ Buna/Monowitz und zur NS-Zwangsarbeit werden ergänzt durch eine Darstellung der Geschichte der justiziellen Aufarbeitung des Nationalsozialismus sowie der Entschädigung von NS-Zwangsarbeit. Es werden Formen der Erinnerung an den Holocaust vorgestellt und Fragen nach Zeugenschaft und Gedenken aufgeworfen. Auch hier stehen Zeugnisse der Überlebenden von Buna/Monowitz im Zentrum.