Ein freistehendes ehemaliges Pförtnerhäuschen auf dem Gelände des I.G. Farben-Hauses beherbergt den „Norbert Wollheim Pavillon“. Die Konzeption dieses Ortes folgt dem zweifachen Anliegen von Information und Gedenken.

Die Nummer über dem Eingang, die Häftlingsnummer Norbert Wollheims in Auschwitz, und das Zitat an der Wand des Pavillons verweisen auf die Person Norbert Wollheims, der stellvertretend für die ehemaligen Häftlinge steht. Sowohl das Gedenken ihrer Leiden als auch ihr Kampf um deren Anerkennung sind Thema im Pavillon. Schrifttyp und Nummer sind dem Schriftzug über dem Haupteingang des I.G. Farben-Hauses angepasst, dort steht der Name der Johann Wolfgang Goethe-Universität. So wird auf die Anbindung des Memorials an Forschung und Lehre der Universität verwiesen.

Im Inneren des Pavillons stehen zwei Bildschirme bereit. Über einen ist die Website www.wollheim-memorial.de abrufbar, auf dem zweiten können 24 Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz angesehen werden. Diese Erzählungen der Überlebenden sind der Ausgangspunkt der vertiefenden Beschäftigung mit den Themen des Norbert Wollheim Memorials: Die Biografien der Überlebenden des KZ Buna/Monowitz und ihr Kampf um Entschädigung auf der einen Seite, die Geschichte der I.G. Farben und die Frage der Verantwortung für die Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus auf der anderen Seite.

(SP)