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Auschwitz | Buna/Monowitz

Luftaufnahme der Auschwitz-Lager, 1944'© National Archives, Washington, DC
Luftaufnahme der Auschwitz-Lager, 1944
© National Archives, Washington, DC
Luftaufnahme von Auschwitz, 1944 (Ausschnitt)'© National Archives, Washington, DC
Luftaufnahme von Auschwitz, 1944 (Ausschnitt)
© National Archives, Washington, DC

Das Konzentrationslager Auschwitz wurde auf Befehl des Reichsführers SS und Chefs der Deutschen Polizei, Heinrich Himmler, vom 27. April 1940 nahe der sechzig Kilometer westlich von Krakau gelegenen Stadt Oświęcim/Auschwitz errichtet. Ende 1943 bestand das Konzentrationslager aus drei selbstständigen Lagerbereichen: Auschwitz I (Stammlager), Auschwitz II (Birkenau) und Auschwitz III (Buna/Monowitz und Nebenlager). Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Lager.

 

Während seiner viereinhalbjährigen Existenz war Auschwitz das größte Vernichtungszentrum der Nationalsozialisten. In Auschwitz wurde die systematische Massenvernichtung von Menschen, in der überwiegenden Mehrheit Juden und Jüdinnen, Sinti und Sintizze, Roma und Romňija aus ganz Europa, fabrikmäßig mit dem Giftgas Zyklon B durchgeführt. Die Gesamtzahl der in Auschwitz ermordeten Menschen ist aufgrund der systematischen Verwischung der Spuren durch die Täter – z.B. die Verbrennung der Transportlisten der deportierten Juden ab Sommer 1944 – und die Tatsache, dass eine nicht feststellbare Anzahl von Deportierten unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz selektiert und ohne vorherige Registrierung vergast wurde, nicht mehr genau zu bestimmen. In der Forschungsliteratur schwanken die Angaben daher zwischen 1,1 und 1,6 Millionen Toten.

 

Auschwitz war auch eines der größten Zwangsarbeitslager der deutschen Industrie. In 28 Außenlagern mussten Häftlinge in landwirtschaftlichen Betrieben, Rüstungsfabriken, Kohlegruben und anderen Produktionsstätten Zwangsarbeit leisten, bis ihre Kräfte erschöpft waren. Eine große Zahl von Zwangsarbeitern war auf der Baustelle der I.G. Auschwitz eingesetzt.



Download

[pdf] Florian Schmaltz_Das Konzentrationslager BunaMonowitz

 

Material

[jpg] Luftaufnahme Lagerkomplex Auschwitz 1944

 

Literatur

Czech, Danuta: Kalendarium der Ereignisse im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau 1939–1945. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1989.

Długoborski, Wacław / Piper, Franciszek (Hg.): Auschwitz 1940–1945. Studien zur Geschichte des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. 5 Bde. Oświęcim: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 1999.

Piper, Franciszek: Die Zahl der Opfer von Auschwitz. Aufgrund der Quellen und der Erträge der Forschung 1945 bis 1990. Oświęcim: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 1993.

Piper, Franciszek / Świebocka, Teresa (Hg.): Auschwitz. Nationalsozialistisches Vernichtungslagers. Red. der dt. Ausgabe Sybille Goldmann / Halina Jastzębska. Aus dem Polnischen von Jochen August / Jürgen Pagel. Oświęcim: Staatliches Museum Auschwitz-Birkenau 1997.

Steinbacher, Sybille: ‚Musterstadt Auschwitz‘. Germanisierungspolitik und Judenmord in Oberschlesien. München: Saur 2000.

Steinbacher, Sybille: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte. München: Beck 2004.