Zeugenschaft / Gedenken
In den Wochen und Monaten nach der Befreiung des KZ Buna/Monowitz durch die Rote Armee kehrten die polnischen Bewohner/innen in ihr Dorf zurück und bauten es an der Stelle des Lagers wieder auf. Außer zwei Gedenksteinen – im Ort und an der Fabrik – sind heute kaum mehr Spuren der Verbrechen, die von SS und I.G. Farben an den KZ-Häftlingen verübt wurden, erkennbar. Einige finden sich auf Fotografien des Ortes. Die Installation von Fototafeln am I.G. Farben-Gebäude, zeigt auf einer anderen Ebene Spuren noch unzerstörten Alltags in einer Zeit, bevor die Abgebildeten nach Auschwitz deportiert und zu Zwangsarbeitern für I.G. Farben gemacht wurden.
Einige der Überlebenden des KZ Buna/Monowitz begannen bereits wenige Jahre nach dem Holocaust, über ihre Erfahrungen zu berichten. Dies geschah sowohl in Zeugenaussagen in NS-Prozessen, als auch in autobiographischer Form. Manche dieser Berichte, so der Primo Levis, wurden prägend für die Rezeption des Holocaust in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Die meisten Überlebenden entschlossen sich jedoch erst nach Jahrzehnten über ihre Erfahrungen zu sprechen. So entstanden Video-Interviews, wie sie auch auf dieser Website zu sehen sind. Neben der Literatur wählten ehemalige Häftlinge des KZ Buna/Monowitz auch Malerei als Ausdrucksform, um das Erlebte zu bezeugen.
Die Geschichte des KZ Buna/Monowitz und der I.G. Farben, aber auch die Geschichten einzelner KZ-Häftlinge und britischer Kriegsgefangener bilden den Ausgangspunkt für ein Spektrum sehr unterschiedlicher Filme, Romane und Theatertexte.
Bei der Auseinandersetzung mit der Geschichte des KZ Buna/Monowitz ist das Gedenken an diejenigen, die in Monowitz ums Leben kamen, ein wichtiges Anliegen. Leider sind nur von den wenigsten Ermordeten der Name oder gar Details der Lebensgeschichte überliefert – hier bedarf die Website ständiger Erweiterung und Ihrer Mitarbeit.