Fotografien: Spuren der Geschichte
Fotografien können als Spuren der Geschichte gelten wie auch Überlieferungen von Elementen des Vergangenen in anderen Medien, seien es schriftliche Dokumente, Kunstwerke oder Bauten. Doch evozieren Fotografien einen Eindruck der Unmittelbarkeit, des direkten Blicks auf vergangenes Geschehen – in diesem Fall den zerstörten jüdischen Alltag in Europa – als gelänge es ihnen, zu zeigen, wie es gewesen ist. Dies funktioniert allerdings nur in einem Moment, einem Ausschnitt, der durch Informationen über den Kontext der Aufnahme, ihrer Situierung im Alltag der Abgebildeten und über ihr Leben vor und nach der Aufnahme, ein Verständnis erfahren kann. Die Installation der Fototafeln des Norbert Wollheim Memorials in den Baumgruppen arbeitet mit dieser direkten Ansprache durch die Wirkung der Fotografien als Blicke in die Vergangenheit.
(SD/MN/SP)