Glossar

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Entschädigung

Bereits in der unmittelbaren Nachkriegszeit war der Bundesrep ublik Deutschland an einem Verständnis von Entschädigung als Regelung zwischen Staaten gelegen, das individuelle Ansprüche ausschloss. In den folgenden Jahrzehnten versuchten jedoch Einzelpersonen, oft Überlebende der Konzentrationslager, und Organisationen wie die Conference on Jewish Material Claims Against Germany in langwierigen Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland und durch Prozesse gegen und Vergleichsabkommen mit westdeutschen Firmen, materielle Entschädigungsleistungen für KZ-Haft, Gesundheitsschäden, Vermögensschäden und Zwangsarbeit zu erreichen. Wichtige Stationen in der Geschichte der Entschädigung bildeten in den 1950er Jahren der Wollheim-Prozess und das Bundesentschädigungsgesetz und schließlich in den 1990er Jahren die Einrichtung von Härtefonds für NS-Opfer, die bis dahin ohne Entschädigung geblieben waren, sowie die Auseinandersetzungen um Entschädigung von NS-Zwangsarbeit durch die deutsche Wirtschaft.