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Erinnerung verbildlichen: Malerei ehemaliger Häftlinge

Benjamin Grünfeld: Häftlinge werden bei der Arbeit auf der Baustelle von I.G. Auschwitz geschlagen'© Benjamin Grünfeld
Benjamin Grünfeld: Häftlinge werden bei der Arbeit auf der Baustelle von I.G. Auschwitz geschlagen
© Benjamin Grünfeld

Neben schriftlichen Überlebensberichten wählten einige ehemalige Häftlinge auch andere Medien, um ihre Erinnerungen zu verarbeiten und die fürchterlichen Bedingungen der Haft in einem deutschen Konzentrationslager darzustellen. An dieser Stelle sollen vier Maler mit unterschiedlichem Bezug zum KZ Buna/Monowitz vorgestellt werden: ehemalige Häftlinge und künstlerische Chronisten der KZ.

 

Benjamin Grünfeld, aus Rumänien ins KZ Buna/Monowitz deportierter Jude, begann erst viele Jahre nach seiner Befreiung und Emigration nach Schweden, die Bilder in seinem Gedächtnis auf Leinwand zu bringen. Es entstanden pastellfarbige Aquarellzeichnungen, die den Ermordeten ein Denkmal setzen.

 

Serge Smulevic, im Dezember 1943 aus Frankreich ins KZ Buna/Monowitz deportiert, überlebte das Lager unter anderem, weil seine Zeichnungen von SS-Leuten geschätzt wurden. Nach seiner Befreiung und der Rückkehr nach Frankreich erhielt er 1947 eine Anfrage vom Chefermittler des Nürnberger Tribunals gegen I.G. Farben, die Vorgänge im Lager Monowitz zur Verwendung im Prozess aufzuzeichnen. Diese Zeichnungen beschreiben wesentliche Szenen des Lagerlebens in wenigen Strichen und mit koloriertem Hintergrund.

 

Thomas Geve (Pseud.), der als 13-Jähriger nach Auschwitz deportiert und als 15-Jähriger im KZ Buchenwald befreit wurde, zeichnete seine eigenen Erinnerungen an Abläufe des Lageralltags und diejenigen, von denen ihm von Mithäftlingen erzählt wurde, in den zwei Monaten unmittelbar nach seiner Befreiung. Unter den so entstandenen Bildern befindet sich auch ein Lagerplan des KZ Buna/ Monowitz.

 

Maurice de la Pintière zeichnete unmittelbar nach seiner Befreiung aus dem KZ Mittelbau-Dora, in das auf dem Todesmarsch auch zahlreiche Monowitz-Häftlinge getrieben wurden, Szenen des Erlebten und Erlittenen. Seine Bilder sind in Graustufen gehalten und fokussieren auf das Leid der Sklavenarbeiter.

(SP)