Glossar

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Miroslav Ribner

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00:00:00 Herkunft

00:03:45 Zweiter Weltkrieg

00:07:47 Deportation/Selektion

00:14:28 Alltag & Überleben im KZ Buna/Monowitz

00:31:24 Todesmärsche/Befreiung

00:42:40 Nachkriegszeit

00:52:37 Zerfall Jugoslawiens

Miroslav Ribner wurde 1929 als zweites Kind von Jelena (geb. Cigler) und Aleksandar Ribner in Čakovec (Kroatien) geboren. Die ältere Schwester verstarb 1930. Der Vater Aleksandar arbeitete als Bankangestellter, die Mutter Jelena war als Stenotypistin in einer Anwaltskanzlei angestellt. Zu Hause sprachen die Ribners Kroatisch, die Eltern sprachen außerdem Ungarisch und Deutsch. Die Familie war nicht sehr religiös, die Synagoge wurde nur an den hohen jüdischen Feiertagen besucht.

 

Nach Ausbruch des Krieges wurde Čakovec von Ungarn besetzt. Miroslav besuchte zu diesem Zeitpunkt das erste Gymnasialjahr und musste mit seinen Klassenkameraden fortan dem Unterricht in Ungarisch folgen. Bis Frühjahr 1944 lebte die Familie relativ unbehelligt. Doch im April 1944 wurden Vater, Mutter und Sohn zunächst in ein Sammellager im ungarischen Ort Nagykanizsa und von dort nach Auschwitz deportiert. Jelena Ribner wurde direkt ins Gas geschickt, Aleksandar und Miroslav kamen ins KZ Buna/Monowitz. Dort mussten beide für die I.G. Farben Zwangsarbeit leisten. Vater und Sohn waren im Lager in derselben Baracke untergebracht. Miroslav arbeitete im Schlosserkommando. Im Januar 1945 wurden sie gemeinsam auf den Todesmarsch gezwungen. Der Vater, Aleksandar Ribner, überlebte diesen nicht. Über verschiedene Stationen kam Miroslav schließlich nach Buchenwald, erlebte dort die Befreiung und kehrte nach Jugoslawien zurück.

 

Miroslav Ribner machte im kommunistischen Jugoslawien eine Militärkarriere. Im serbischen Sombor lernte er seine spätere Frau Marica kennen. Im Militärdiplomatischen Dienst verbrachte das Ehepaar etliche Jahre an unterschiedlichen Auslandvertretungen Jugoslawiens, unter anderem in Budapest und in London.

 

Heute leben die Ribners in Belgrad. Miroslav Ribner ist in der Jüdischen Gemeinde aktiv. Er ist Präsident der Kommission der Holocaust-Überlebenden in Serbien.

(GB)



Quelle

Miroslav Ribner, Lebensgeschichtliches Interview [Serbokroat.], 8.12.2007. Archiv des Fritz Bauer Instituts, Norbert Wollheim Memorial.