Benjamin Grünfeld (*1928)
(Benny Grünfeld: A teenager in Hitler’s death camps. U. M. v. Magnus Henrekson / Olle Häger. Dallas: Benbella Books 2007, S. 86.)
(Benny Grünfeld: A teenager in Hitler’s death camps. U. M. v. Magnus Henrekson / Olle Häger. Dallas: Benbella Books 2007. S. 97–98.)
„I had frequent dreams during my time in the camp. They were almost always nightmares, and of a very special kind. Of course, our daily life was a nightmare in itself. In my nocturnal dream world, I repeatedly tried to convince myself that the evil all around me was simply a nightmare from which I would soon awake. But each morning I awoke to the same painful realization that the nightmare was nothing less than reality itself.“[1]
Benjamin Grünfeld wurde am 6. Mai 1928 als dritter von vier Söhnen ungarischer Juden in Cluj, Rumänien, geboren. Der Vater Josef war ein anerkannter Uhrmacher und Goldschmied, auch die Söhne waren künstlerisch und musikalisch begabt. 1940 fiel Cluj (ungar. Kolozsvár) an Ungarn, im März 1944 begann für Benjamin der Zweite Weltkrieg: Sein ältester Bruder Armand wurde in die ungarische Armee eingezogen und die übrige Familie von der ungarischen Polizei verhaftet. Nach einigen Wochen in einem Zwischenlager wurde die ganze Familie nach Auschwitz deportiert. An der Rampe wurden sie getrennt: Der jüngste Bruder Sandor und die Eltern wurden sofort zum Tod bestimmt, Herman und Benjamin über Birkenau ins KZ Buna/ Monowitz gebracht. Im Zementkommando mussten sie Schwerstarbeit leisten, bis Herman zu den Lagergoldschmieden kam und Benjamin auf seine Fürsprache hin als Lagerbuchhalter und Grußkartenzeichner ins „Kommando 26“ versetzt wurde.
Benjamin Grünfeld entging den Selektionen immer wieder knapp, ein Mal nur, weil sich sein Kapo für ihn einsetzte. Gemeinsam mit den anderen Häftlingen wurden die Brüder am 18. Januar 1945 auf den Todesmarsch getrieben, über Gleiwitz kamen sie in offenen Güterwaggons ins KZ Mittelbau-Dora, wo sie in der Rüstungsindustrie arbeiten mussten. Schließlich gelangten sie, am Ende ihrer Kräfte, nach Bergen-Belsen, wo sie am 15. April 1945 von der Britischen Armee befreit wurden.
Benjamin arbeitete dann zunächst für die Briten, er malte englischsprachige Verkehrsschilder. Er erkrankte an Durchfall, musste ins Krankenhaus.
(SP)
Benjamin Grünfeld, lebensgeschichtliches Interview
(Schwedisch, mdU)