Glossar

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Überlebendentreffen 2004

Treffen Überlebender des KZ Buna/Monowitz 'in Frankfurt am Main, 2004'© Eva & Artur Holling
Treffen Überlebender des KZ Buna/Monowitz
in Frankfurt am Main, 2004
© Eva & Artur Holling
Überlebende beim Treffen 2004 '(Mitte: Siegmund Freund)'© Eva & Artur Holling
Überlebende beim Treffen 2004
(Mitte: Siegmund Freund)
© Eva & Artur Holling

Vom 23. bis 27. März 2004 luden das Fritz Bauer Institut und die Initiative Studierender im I.G. Farben-Haus zu einem zweiten Treffen Überlebender des KZ Buna/Monowitz ein. Das erste Treffen hatte 1998 stattgefunden. Ziel war einerseits, den Überlebenden noch einmal die Gelegenheit zu geben, sich in einer größeren Gruppe zu treffen. Viele sahen sich hier zum ersten Mal seit dem Treffen von 1998. Daneben stand auch diesmal die Begegnung mit Schülerinnen und Schülern im Mittelpunkt.

 

80 Gäste, die meisten in Begleitung ihrer Frauen oder Kinder, kamen nach Frankfurt. Sie waren aus Israel und den USA, aus Ungarn, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Österreich und Norwegen angereist. Unter den Eingeladenen befanden sich auch Überlebende, deren Adresse die Organisator/innen erst kurz zuvor erhalten hatten, so dass vor allem einige Überlebende der griechisch-jüdischen Gemeinden zum ersten Mal in Frankfurt waren.

 

An zwei Vormittagen sprachen viele der Gäste in kleineren Gruppen mit insgesamt 400 Schülerinnen und Schülern. Sie erzählten von ihrer Lagerhaft, dem Schicksal ihrer Familien und ihrem Leben nach dem Krieg. Die meisten der Gesprächspartner betrachteten diese Zeitzeugengespräche als ihre Pflicht, die damit verbundene Warnung vor einer Wiederholung des Holocaust als ihre Schuldigkeit den Ermordeten gegenüber.

 

Neben einem Rahmenprogramm, in das auch die Eröffnung einer vom Fritz Bauer Institut erarbeiteten Ausstellung zum 1. Frankfurter Auschwitz-Prozess fiel, ergaben sich für viele der Überlebenden Gelegenheiten zum Austausch; so gedachten viele in einer Feierstunde der drei gehenkten jüdischen Widerstandskämpfer Janek Grossfeld, Nathan Weissmann und Leo Diament. Angeführt von Rudy Kennedy und Freddie Knoller machten einige in einer von der Presse begleiteten Aktion die Forderung nach dem Restgeld der I.G. Farben i.L. für die Überlebenden öffentlich.

 

Der Abschied wurde von vielen als endgültig wahrgenommen; diejenigen, die weit voneinander entfernt lebten und nicht schon lange Freundschaften pflegten, rechneten nicht damit, die anderen noch einmal wiederzusehen. Seit der Abreise aus Frankfurt verstarben viele der Teilnehmer des Treffens.

(SP)