Robert William Ferris (*1921)
„Ich bin nur wegen der Gerechtigkeit hier.“[1]
Robert William Ferris wurde am 2. Februar 1921 in Strattford, England, geboren. Er trat im Mai 1940 in die Britische Armee ein und kam zu den Royal Engineers. Am 21. Juni 1942 wurde Ferris in der 2. Schlacht von Tobruk in Nordafrika gefangen genommen. Als Kriegsgefangener wurde er nach Italien gebracht. Nach dem Seitenwechsel Italiens 1943 brachte die deutsche Wehrmacht die in Italien internierten Kriegsgefangenen nach Deutschland, zumeist nach Schlesien. Robert Ferris wurde im September 1943 im Viehwaggon nach Auschwitz gebracht, wo er mit etwa 200 anderen britischen Kriegsgefangenen im Kriegsgefangenenlager E715interniert wurde. Bis zum Januar 1945 musste er auf der Baustelle der I.G. Farben arbeiten, wo er Zeuge des Umgangs der I.G.-Angestellten und der SS mit den KZ-Häftlingen wurde.
Am 21. Januar 1945 ließ die Wehrmacht die britischen Kriegsgefangenen aus Auschwitz durch Tschechien bis nach Nürnberg marschieren, wo Ferris befreit wurde. 1946 wurde Robert Ferris aus der britischen Armee entlassen, kehrte nach London zurück und arbeitete als Installateur. Für die Anklage im Nürnberger Prozess gegen I.G. Farben gab Ferris am 1. Juli 1947 in London eine eidesstattliche Erklärung ab, am 14. November 1947 wurde er als Zeuge in Nürnberg vernommen. Am 19. Februar 1953 trat Robert Ferris als Zeuge im Wollheim-Prozess gegen I.G. Farben in Frankfurt am Main auf.
Ferris heutiger Aufenthaltsort ist der Redaktion nicht bekannt. Für Hinweise sind wir dankbar.
(MN)