Neben autobiographischen Texten von Überlebenden, von denen die ersten schon in den Jahren unmittelbar nach 1945 erschienen, gewannen in den vergangenen Jahrzehnten in zunehmendem Maße Interviewprojekte mit Überlebenden des Holocaust an Bedeutung, um aus persönlichen Zeugnissen über die Erfahrungen des Holocaust zu lernen. Dabei gibt jedes Interview einen Einblick in die persönliche Geschichte eines/einer Überlebenden, seiner/ihrer Erfahrungen im Holocaust und Verarbeitung des Erlebten. Die Zeitzeugenberichte sprechen von der Erfahrung des ‚dort-gewesen-Seins‘.

Lebensgeschichtliche Interviews mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz finden sich in vielen der großen Zeitzeugenprojekte der vergangenen Jahrzehnte: u.a. im Fortunoff-Archive der Yale University, im Archiv des USC Shoah Foundation Institute, in der zentralen israelischen Gedenkstätte Yad Vashem und im Projekt „Dokumentation der Lebensgeschichten ehemaliger Zwangs- und Sklavenarbeiter“ des Instituts für Geschichte und Biographie in Hagen.

In der Konzeption des Norbert Wollheim Memorials sind die Zeugnisse der Überlebenden zentral, so dass ein eigenes Interviewprojekt mit Überlebenden des KZ Buna/Monowitz durchgeführt wurde. Schnittfassungen der Interviews sind auf dieser Website und im Pavillon des Wollheim Memorials zu sehen; daneben stehen im Arbeitsraum des Memorials 68 Video-Interviews des USC Shoah Foundation Institute zur Verfügung. Norbert Wollheim selbst gab zweimal lebensgeschichtliche Interviews: die Transkripte seiner Interviews mit Nikolaus Creutzfeldt (1986–88) und mit dem United States Holocaust Memorial Museum (1991) liegen vor.

(MN)